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Konkurrenz für ChatGPT Microsoft investiert Millionen in französisches KI-Start-up Mistral AI

Mit mehr als zwei Milliarden Euro wird Mistral AI bewertet, dabei wurde das französische Start-up erst vergangenen Mai gegründet. Nun beteiligt sich Microsoft an dem potenziellen Konkurrenten für OpenAI.
Mitgründer Arthur Mensch: »Bei Mistral AI machen wir generative KI allgegenwärtig«

Mitgründer Arthur Mensch: »Bei Mistral AI machen wir generative KI allgegenwärtig«

Foto: Bloomberg / Getty Images

Le Chat heißt Frankreichs Antwort auf ChatGPT. Der neue, mehrsprachige Chatbot des Pariser Start-ups Mistral AI ist bisher allerdings nur nach Registrierung  in einer Betaversion zugänglich und hat noch keine Internetanbindung. Aktuelle Informationen liefert der Bot also nicht, weshalb er fürs Erste nicht mit dem Marktführer von OpenAI mithalten kann. Zugleich aber ist Mistral AI auch erst ein Dreivierteljahr alt. Und praktisch zeitgleich mit der Ankündigung zu Le Chat konnte das Start-up bekannt geben, dass es künftig Unterstützung von Microsoft bekommt. Die besteht aus Infrastruktur sowie 16 Millionen Dollar Kapital, berichtet »VentureBeat«  .

Microsoft, das der wichtigste Partner von OpenAI ist, stellt Mistral AI in einem auf mehrere Jahre angelegten Programm unter anderem seine KI-Rechenzentren zur Verfügung. So soll Mistral AI neue KI-Modelle schneller entwickeln und zum Einsatz bringen können. Die französischen Modelle werden außerdem in der Microsoft-Cloud Azure (genauer: in Azure AI Studio und Azure Machine Learning) angeboten, Kunden können sie neben den Modellen von OpenAI ausprobieren. Das könnte den Weg für Mistral AI zu potenziellen Nutzerinnen und Nutzern erheblich vereinfachen. Darüber hinaus möchte Microsoft mit dem Start-up bei der Entwicklung von spezifischen Modellen für den öffentlichen Sektor in Europa kooperieren.

»Bei Mistral AI machen wir generative KI allgegenwärtig«, teilt Mitgründer und CEO Arthur Mensch mit, »durch unsere Open-Source-Modelle und dadurch, dass wir unsere kommerziellen Modelle dorthin bringen, wo Entwickler aktiv sind.« Was Mensch damit andeutet: Die Kooperation mit Microsoft bedeutet, dass Mistral AI von seinem ursprünglichen Ansatz abrückt, alle seine KI-Modelle quelloffen zu veröffentlichen.

Mensch hat früher bei Google Deepmind gearbeitet, seine Co-Gründer arbeiteten beim Facebook-Konzern Meta. Im April 2023 gründeten sie Mistral AI, im Sommer erhielten sie Risikokapital in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro, obwohl Mistral AI noch kein Produkt und kein KI-Modell vorweisen konnte. Seit einer zweiten Finanzierungsrunde im Dezember wird das Start-up mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet.